Das Glück war uns mehr als nur hold! Viel besser kann eine
Elbrus-Skibesteigung wohl kaum mehr verlaufen…
Die erste Herausforderung war die Anreise, mit einem
nächtlichen – gefühlt ewig langem - Zwischenstopp am Moskauer Flughafen. Die
Spannung steigt unterdes merklich, es kann ja einfach zu viel auch schief
laufen…
Doch es lief alles wie am Schnürchen. Sämtliche prall gefüllten
Taschen und Skisäcke haben es bis Mineralnyje Vody geschafft, der Transfer nach
Terskol ins Hotel erwartete uns schon und nach flotter Fahrt mit dem Shuttle
begrüßten uns leuchtend weiße Gipfel des Kaukasus, die eine gute Schneesitutation
erahnen ließen….
Mit traditionellem, russischem Schaschlik (Fleisch-Spieß), gegrillt
am offenen Outdoor-Holzofen, stimmten wir uns würdig ein.
Die Erfahrung und Professionalität unseres Local-Guides Alex
nahm abends auch gleich etwas Nervosität aus der Gruppe. 100mal war er am
Elburs, den K2 hat er auch schon bestiegen – nur mit seinen Zeitangaben konnten
wir „Ostalpen-Sportskanonen“ uns nicht anfreunden… („wir doch nicht“… „so
langsam“… „unmöglich“ …)
Doch ab nun ist Zurückhaltung angesagt. Der Elbrus – das Dach
Europas – darf nicht unterschätzt werden. „Nur“ 800 Höhenmeter überragt der
Elbrus den Mont Blanc, den schon viele unseres Teams ohne Probleme bewältigt
haben. Dennoch: Am Elbrus ist Akklimatisation unerlässlich und niemand kann im
Vorhinein wissen, wie er/sie die Höhe verträgt, da die Höhenadaption nicht vom
Trainingszustand sondern von unterschiedlichsten anderen – vielfach unbekannten
– Faktoren abhängt. Unzählige Höhenmedikamente waren deshalb mit im Gepäck –
beruhigend und beunruhigend zugleich… Sind sie doch ein eindeutiges Indiz für
eine bestehende Gefahr.
Die nächste Unsicherheits-Komponente ist das Wetter. Ob
seiner Exponiertheit kann dieses am Elbrus sehr schnell umschlagen und wie wir bemerkten,
ist die Wetterentwicklung auch richtig schwierig vorherzusagen. Gerade
letzteres Phänomen sorgte bis zuletzt für ungewollte Spannung.
Montag Akklimatisation – wenige langsame Höhenmeter bis auf
4.200 m, am Dienstag dann noch langsamer, dafür bis auf 4.700 m – fast schon
der Mont Blanc… Erste Ungeduld machte sich breit…
Alex „roch“ das und so räumte er eine kleine erste Gipfelchance mit unüblichem Vorgang ein. Um 10 Uhr brachte uns ein Pisten-Bully auf 4.700 m (Pastuchow-Felsen) – der Gipfel wäre generell noch möglich, so gut hatte Alex uns schon kennengelernt und unsere überdurchschnittliche Fitness und scheinbare Höhenverträglichkeit einzustufen gewusst. Doch das Wetter wollte nicht mitspielen. Eine dunkle, mächtige, stark anwachsende und uns schließlich einhüllende Gewitterwolke zwang uns zur Umkehr. Wie sollte es anders sein, nach einer windigen, kalten Nebelabfahrt, fielen die Wolken wieder in sich zusammen und bis zum Abend wurde es wolkenlos („Hätt i, war i“…)
Alex „roch“ das und so räumte er eine kleine erste Gipfelchance mit unüblichem Vorgang ein. Um 10 Uhr brachte uns ein Pisten-Bully auf 4.700 m (Pastuchow-Felsen) – der Gipfel wäre generell noch möglich, so gut hatte Alex uns schon kennengelernt und unsere überdurchschnittliche Fitness und scheinbare Höhenverträglichkeit einzustufen gewusst. Doch das Wetter wollte nicht mitspielen. Eine dunkle, mächtige, stark anwachsende und uns schließlich einhüllende Gewitterwolke zwang uns zur Umkehr. Wie sollte es anders sein, nach einer windigen, kalten Nebelabfahrt, fielen die Wolken wieder in sich zusammen und bis zum Abend wurde es wolkenlos („Hätt i, war i“…)
Obendrein hat sich die schon lange angekündigte Störung für
den Folgetag in Luft aufgelöst und so kam es, dass unser taktisch sehr klug
angelegter Ruhetag sich zu einem makellosen
Tag entwickelt hat… Da saßen wir nun bei unseren Containern wie auf Nadeln mit
Blick auf den windstillen Elbrus… Die Pulver- und Firnabfahrten über schöne
Hänge waren zwar „volle lässig“, aber unverkennbar „gluschtete“ doch jeder auf
den Zum-Greifen-Nahen Gipfel.
„Wird das Wetter morgen noch halten?“…. Der Freitag war
stets gut vorhergesagt, doch Wind sollte aufkommen, eine Störung nur unweit von
uns vorbeiziehen… Nervosität machte sich breit, auch wenn weiterhin ein guter „Schmäh“
allgegenwärtig war und die Stimmung durchaus einen lockeren Eindruck machte…
letztendlich ist doch jede/r angereist um oben zu stehen…
Weitere Hilfsguides für den Gipfeltag wurden uns von der
russischen Argentur zur Seite gestellt – sozusagen „Umkehrer-Begleiter-Joker“
für etwaige Höhenprobleme, Schwächeanfälle etc… später stellte sich heraus,
dass einer absolut nicht Skifahren konnte und uns beide konditionell stark
unterlegen waren – die Gerüchte über Russische-Guides sind also doch nicht
erfunden... Somit waren wir bald nach Start wieder in unserer Originalbesetzung
unterwegs – nur über Funk war der Kontakt aufrecht.
Früh begaben wir uns zur Nachtruhe in den Container,
geschlafen wurde aber wenig… Beim Aufstehen dann – die Klogeher wussten es bereits –
wolkenloser Himmel ohne erkenntliche Schneefahnen - die Hoffnung steigt…
Ein paar Stunden später war es Gewissheit – das gesamte Team erreichte den Gipfel. Es war ein sehr berührender und erhabener Moment. So fühlt es sich also an, am Dach Europas zu stehen. Es lässt sich nicht leugnen, es ist was ganz besonderes, so frei und hoch über allem weitum zu stehen.
Ein paar Stunden später war es Gewissheit – das gesamte Team erreichte den Gipfel. Es war ein sehr berührender und erhabener Moment. So fühlt es sich also an, am Dach Europas zu stehen. Es lässt sich nicht leugnen, es ist was ganz besonderes, so frei und hoch über allem weitum zu stehen.
Und nun folgt der weitere Traum von uns allen. Hier droben
die Ski anzuziehen und runterzuschwingen… allerdings spürt man jedes Windgangel
bis in den Kopf. Der lange Aufenthalt in der Höhe macht sich doch schon
bemerkbar.
Aber: Der Elbrus ist ein Doppelgipfel, der Tag noch relativ jung, der Wind noch überschaubar und wir sind ja „fitte Bergfexen“ – deshalb – erneutes Auffellen und 350 Höhenmeter Gegenanstieg auf den um nur 21 m niedrigeren Ostgipfel (5.621 m). Dort angekommen wollen alle nur mehr runter – sogar auf Gipfelfotos wird vergessen…
Aber: Der Elbrus ist ein Doppelgipfel, der Tag noch relativ jung, der Wind noch überschaubar und wir sind ja „fitte Bergfexen“ – deshalb – erneutes Auffellen und 350 Höhenmeter Gegenanstieg auf den um nur 21 m niedrigeren Ostgipfel (5.621 m). Dort angekommen wollen alle nur mehr runter – sogar auf Gipfelfotos wird vergessen…
Der Wind hat nun nämlich stark zugenommen, Nebelschwaden
steigen auf, die Skier müssen auf den
Rucksack montiert und einige Höhenmeter über Vulkan-Schotter runten getragen
werden. Windböen und eisige, abgeblasene Stellen, machen die folgende relativ
steile Abfahrt nochmals zu einer unerwarteten Herausforderung und fordern volle
Konzentration. Selten, aber doch kommt es vor, dass man sich wünscht, die
Abfahrt möge – trotz besser werdender Schneequalität – doch endlich ein Ende
nehmen. Bei allen macht sich der lange Aufenthalt in der Höhe nun deutlich bemerkbar.
Und dann sind sie endlich da – unsere Container – Juhuuu… Ehrliche Freude und
Dankbarkeit macht sich breit…
Nach etwas Ruhe und einer Kraftsuppe von unserer super
Köchin Anastasia kommt langsam wieder Schwung ins Team. „Kaiserschmarrn, das
wär’s jetzt.“ Das Wasser läuft uns allen im Mund zusammen.
Nachdem genügend Rosinen aus Studentenfutter und Müsli zusammengekratzt waren, erhält
Anastatisa kurzerhand einen „So-kocht-Österreich“-Kochkurs. Mit Erfolg – alle fanden
den Kaiserschmarrn perfekt…
Am folgenden Tag wurde nur mehr abgepackt – Müllsäcke, Taschen
etc. mit Radrak und Bahnen nach unten befördert. Der Elbrus verabschiedet sich
mit ausgeprägten Schneefahnen – die Gipfelanwärter dieses Tages, müssen
umkehren… Wir hingegen schwitzen in der telefonisch reservierten Sauna und genießen
das ganz ehrlich verdiente „5.642er“-Bier…
Zum Abschluss stand für uns dann noch etwas Kultur am Programm. Die Chance Moskau
zu besichtigen ließ sich niemand nehmen. Die folgenden 24 Stunden in der sehr sehenswerten
Weltmetropole rundeten diese Elbrus-Skibesteigung würdig ab, wobei eindeutig
bemerkt wurde, dass Orientierung am Berg ein Kinderspiel im Vergleich zu
Orientierung in einer fremden Stadt mit kyrillischer Schrift ist.
Die verstopften Straßen Moskaus zum Flughafen sorgten
nochmals für einen letzten Nervenkitzel ehe uns die Heimat wiederhatte…
Organisiert wurde unsere Skitourenreise von Amical alpin als Sondertour
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