Die Flucht in den Süden

Unsere Spontanität machte sich in der Karwoche bezahlt. 

In der Adamellogruppe, fernab des in dichten Schneewolken eingehüllten Alpenhauptkamms, war viel Sonne zu finden. 

Doch nicht nur Flexibilität sondern auch Widerstandsfähigkeit waren unumgängliche Eigenschaften für diese gelungenen Tourentage, denn stürmischer Wind war ein steter Begleiter und machte die Touren ungleich anspruchsvoller. Lang war der Kampf auf dem ca. 8 Kilometer langen, ansonsten meditativen Mandrone-Gletscher und die „Pian di Neve“ auf dem Weg zum Adamello 3.539 m. Dieser arktisch anmutende Gletscher ist übrigens flächenmäßig der größte Gletscher Italiens und hat historische Bedeutung. Denn im ersten Weltkrieg wurde hier auf über 3000 m Höhe die Außengrenze verteidigt.

Nur eine Kleinigkeit ist in diesem Fall unser persönlicher Kampf gegen den Sturm, als wir uns in den Scharten bei Böen um die 100 km/h nur mehr kriechend Fortbewegen konnten. Diese bleibende Erfahrung erfüllte uns mit Ehrfurcht, bei dem Gedanken was die Soldaten vor 100 Jahren hier aushielten und für das Vaterland zu leisten bereit waren. Die 5 Tonnen schwere Kanone am Grat, die von 400 Soldaten hier hinauf getragen wurden ist beeindruckender Zeitzeuge.

Unsere Adamello-Rundtour führte uns am letzten Tag noch auf den Monte Venezia und erhielt ihre Krönung bei der Abfahrt über den Pisgana-Gletscher, mit seinen unendlichen Skihängen, ins wilde Valle Narcanello, das zurück in die Zivilisation direkt in den Skizirkus am Tonalepass führt. 
















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